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Leopardleguan

(Gambelia wislizenii)

Herkunft : Nordamerika, Death Valley (Kalifornien) bis in den SO von Oregon und in den Norden von Mexiko, trockene sandige und felsige Gebiete (Wüste)
Lebensweise: Tagaktiv, sonnen sich sehr gern, brauchen direkte Sonnenplätze an denen die Temperaturen über 40 Grad sind.
Kennzeichen: Die Farbe ist bräunlich, beige mit unterschiedlichen Nuancen. Die Weibchen werden bis zu 40 cm groß, wobei 2/3 der Körperlänge der Schwanz misst, die Männchen sind erheblich kleiner und schmächtiger, mit vergrößerten Postanalschuppen und Femoralporen . Wir haben festgestellt, dass die Weibchen eine rötliche Färbung erhalten, wenn sie paarungsbereit sind. 

Weibchen

Das Geschlecht kann man an dem Fehlen der vergrösserten Postanalschuppen sowie an dunklen Flecken neben der Kloake erkennen. Ein paar Tage nach der Paarung erscheinen orangerote Flecken und Streifen am oberen Bereich des Körpers.

Männchen

Das Geschlecht ist an den vergrösserten Postanalschuppen gut erkennbar. Bei adulten Männchen sind die Femoralporen grösser als bei den Weibchen. 

Terrarium

Unsere Terrarien sind wie folgt ausgestattet:
Terrariumgröße: 120 x 60 x 60 cm
Temperaturen: Temperaturgefälle am Tag zwischen 28 und 35 Grad, punktuell sogar bis 45 Grad (Sonnenplätze), Nachts ca. 22 Grad.
Winterruhe: 6 bis 8 Grad (circa 2-3 Monate)in einem separaten dunklen Raum ohne grosse Temperaturgefälle, wir haben uns dafür einen extra Kühlschrank zugelegt.
Einrichtung: felsige Landschaftsgestaltung; mit Höhlen, welche von oben einsehbar sind; Bodengrund: Sand-Lehm-Gemisch, ein Teil des Terrariums wurde mit Sand-Lehm-Gemisch aufgefüllt, damit die Tiere die Möglichkeit haben sich einzugraben, was auch der Eiablage zu Gute kommt, Gestaltung: Pflanzen (Sukkulenten), Wurzeln, Tonkrüge, eine Wasserschale mit immer frischem Wasser sollte nicht fehlen, geriebene Sephiaschale brauchen die Tiere auch regelmässig, damit die Tiere mit Mineralien versorgt werden.
Lose Gegenstände sollten immer so gesichert werden, das sie beim graben nicht auf die Tiere fallen können.
Beleuchtung: HQI-Strahler 150 W - täglich 12 Stunden, 2 T5-Leuchtstoffröhren a 28 W - täglich 14 Stunden und 2 Halogenstrahler a 50 W (im Hochsommer auswechselbar auf 35 W) - täglich 10 Stunden, 1 Bright Sun UV Dessert 70 W-täglich 12 Stunden
Diese Angaben beziehen sich auf die Sommerzeiten und werden im Frühjahr und Herbst nach unten angepasst.
Luftfeuchtigkeit: so gut wie gar keine, alle zwei Tage sprühen wir das Terrarium abends gut aus, nach Bedarf legen wir ein Regentag ein, an dem die Beleuchtung bis auf die T5-Röhren ausbleibt und das Terrarium kräftig ausgesprüht wird, was auch der Häutung der Tiere zu Gute kommt.

Futter

Heimchen, Grillen, Heuschrecken, Schaben, Wachsmotten, nackte Nager, kleinere Echsen, die sie überwältigen können, auch ihre eigene Art.
Auf jeden Fall sollten die Futtertiere in regelmässigen Abständen mit Korvimin ZVT+Reptil bestäubt werden, damit die Versorgung mit Vitaminen und Mineralien gesichert ist.
Pflanzliche Nahrung wurde bisher von unseren Tieren abgelehnt.
Sehr selten konnten wir beobachten wie die Tiere trinken, stellen aber immer eine Schale mit frischem Wasser ins Terrarium. In das Wasser geben wir auch ein paar Tropfen flüssiges Calzium.
Die Leopardleguane sind mitunter sehr eigen in ihrem Fressverhalten. Wir haben festgestellt, dass sie den Heuschrecken den Vorzug geben. Die Zweifleckgrille mögen sie gar nicht.  

Zucht

Nach einer Winterruhe von ca.2-3 Monaten bei 6-8 C° werden die Temperaturen langsam wieder hochgefahren. Unsere Leguane verstecken sich noch für einige Zeit in den Höhlen und gewöhnen sich erst langsam an die höheren Temperaturen. Nach 2-3 Tagen nehmen sie dann auch wieder Futter zu sich.
Nach ca. 3-4 Wochen erfolgen die ersten Paarungen. Dabei beisst sich das Männchen im Nacken fest und bleibt den ganzen Tag dort, wenn das Weibchen ihn nicht schon vorher abschüttelt.Wir konnten bisher kein Balzverhalten feststellen, die Männchen haben unsere Weibchen immer aus dem Nichts heraus überfallen. 
Mit den darauffolgenden Tagen wird das Weibchen immer dicker. Bald kann man die Eier an den Rundungen am Körper erkennen. Jetzt ist es wichtig einen geeigneten Eiablageplatz bereit zu halten. 

Als Eiablageplatz kann man den Lehmhaltigen Wüstensand oder auch ein Erde-Sandgemisch nutzen. Wichtig ist nur dass der Boden feucht und eine Temperatur von mindestens. 26C° hat. Manchmal machen sie tagelang vorher Testgrabungen. Wir konnten aber auch feststellen, dass sie sich erst zum Ablagezeitpunkt eingegraben haben und direkt nach dem Legen wieder erschienen sind. Man kann das sehr gut erkennen, da die Bauchregion sehr eingefallen ist. Zwischen der Paarung und der Eiablage liegen ca. 3 Wochen. Sollten mehr als 3 Wochen vergangen und keine Eiablage erfolgt sein, dann haben sie keinen geeigneten Ablageplatz gefunden. Eine Legenot konnten wir bisher nicht feststellen, sondern haben mit dem Tierarzt festgestellt, dass sie die Eier resorbieren.

Aufzucht

Die Eier werden vorsichtig freigelegt und ohne zu drehen in eine mit Vermiculite gefüllte Heimchenbox überführt. Das Vermiculite wurde vorher angefeuchtet. Meine besten Erfahrungen habe ich mit 40g Vermiculite und 60 ml Wasser gemacht. Anschliessend kommt die Box in den auf 29C° vorgeheizten Inkubator. Die Luftfeuchtigkeit liegt bei ca. 80%.Die Eier decke ich mit einer kleinen Schicht Vermiculite ab, die ich vorher abgenommen habe.
Nach etwa 55 bis 60 Tagen schlüpfen die kleinen Racker und werden dann in ein dafür bereitstehendes Terrarium überführt. Bei den Eltern sollten sie nicht mit rein, da sie dann als Futter angesehen werden. Im Terrarium werden sie ab dem dritten Tag tgl. gefüttert. Es können auch ruhig ein paar mehr und größere Futtertiere eingebracht werden. Microgrillen und Drosophila sind viel zu klein. Kleine Heuschrecken und mittlere Grillen werden ohne Probleme genommen. Die Futtertiere bestäube ich so einmal die Woche mit Korvimim ZTV+Reptil. Im Sommer kommen sie in ein Freiluftterrarium um richtig Sonne zu tanken. Geriebene Sephiaschale und Muschelgrit gebe ich auch hier auf den Boden, damit sich die Tiere mit Mineralien versorgen können. Die Wasserschale sollte nicht zu tief sein.